Strom ist in Europa einer der alltäglichsten Begleiter und trotzdem existieren noch immer einige Mythen über ihn. Habt ihr zum Beispiel schonmal gehört, dass Strom gelb ist oder dass eine Glühbirne heller leuchtet je mehr Watt sie hat? Das sind nur zwei der Unwahrheiten, über die wir euch in diesem Blogbeitrag aufklären wollen. Bleibt gerne dran, um euer Stromwissen zu prüfen oder zu erweitern!
1. Mythos: Strom aus der Steckdose kommt immer aus demselben Kraftwerk
Einige Nutzer:innen denken, dass der Strom, den sie durch ihre Steckdosen empfangen, immer aus dem nächstgelegenen Kraftwerk stamme. Tatsächlich wird der gewonnene Strom aus dem Kraftwerk aber ins allgemeine Stromnetz eingespeist und verteilt, unabhängig von seiner Herkunft. Der Strom, den wir zuhause empfangen, kann also von ganz woanders kommen.
2. Mythos: Strom fließt nur in eine Richtung
Strom unterteilt sich in zwei Arten: Gleich- und Wechselstrom. Gleichstrom fließt tatsächlich regulär in eine Richtung, wohingegen Wechselstrom seine Richtung periodisch mit einer bestimmten Frequenz ändert. Dadurch bewegt sich Ladung abwechselnd in beide Polrichtungen. Energietechnisch ist Wechselstrom besser für längere Distanzen geeignet, da er mithilfe von Transformatoren relativ leicht in andere Spannungspegel umgewandelt werden kann. Er wird daher regulär in Haushalten und auch für größere Industrien verwendet.
3. Mythos: Solaranlagen funktionieren nur bei direkter Sonneneinstrahlung
Häufig wird angenommen, dass Photovoltaikanlagen bei bewölktem Himmel oder regnerischem Wetter keinen Strom produzieren. Das stimmt aber nicht, denn sie erzeugen auch bei diffusem Licht Energie, wenn auch weniger.
4. Mythos: Strom ist schnell
Wenn man an elektrischen Strom denkt, hat man möglicherweise vor Augen, dass dieser extrem schnell fließen muss. Dabei hängt die Schnelligkeit des Stroms vom Druck ab, der auf der Leitung liegt. Das kann man sich vergleichend mit einem Wasserschlauch vorstellen: Je mehr Druck im Schlauch herrscht, desto schneller spritzt das Wasser hinaus. Beim elektrischen Strom ist es genauso. Bei 230 Volt, die regulär auf einer Haushaltssteckdose liegen, herrscht in der Leitung ein ziemlich großer Druck unter dem die Elektronen fließen. Trotzdem beträgt deren Fließgeschwindigkeit in einem normalen Kupferdraht nur ca. 0,5 mm pro Sekunde, was viel langsamer ist, als es sich wohl viele vorstellen.
5. Mythos: Je mehr Watt, desto heller leuchtet die Glühbirne
Dass die Wattangabe gar nicht auf die Helligkeit einer Glühbirne schließen lässt, wissen vielleicht auch nicht alle. Dementsprechend stimmt es nämlich nicht, dass man anhand der Wattzahl einer Leuchte erfahren kann, wie hell diese leuchtet. Die Helligkeit wird stattdessen in Lumen angegeben.
6. Mythos: Strom kann nicht gespeichert werden
Die Annahme, dass Strom nur in seinem Erzeugungsmoment genutzt werden kann, ist unser Mythos Nummer 6. Durch moderne Technologien wie Batterien, Pumpspeicherwerke und andere Energiespeicher kann Strom effektiv gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden.
7. Mythos: Strom kommt einfach aus der Steckdose
Auch wenn es sich durch unsere alltägliche Nutzung so anfühlen mag, kommt Strom nicht einfach aus der Steckdose, sondern muss durch Energie erzeugt werden. Dabei werden negativ geladene Elementarteilchen, die Elektronen, durch das Anlegen einer Spannung in eine gerichtete Bewegung geführt, die elektrischer Strom genannt wird. Dieser elektrische Strom wird mithilfe von Generatoren in elektrische Energie umgewandelt, der dann Geräte antreibt und dadurch Licht und Wärme erzeugen kann.
8. Mythos: Strom ist gelb
Vor Jahren gab es mal eine Werbeaktion von Yellow Strom, die auf das Unternehmen aufmerksam machen sollte. Durch den Namen der Firma wurde allerdings dafür gesorgt, dass Strom und die Farbe Gelb miteinander in Verbindung gebracht werden. Dieser Mythos hält sich auch durch die häufig gelblich ausgestrahlte Farbe von Leuchten hartnäckig. Da Strom aber ein nicht sichtbarer Fluss von Elektronen ist, hat er auch keine Farbe.
9. Mythos: LED-Lampen sind genauso gefährlich wie herkömmliche Glühlampen
Herkömmliche Glühlampen werden bei der Nutzung ziemlich heiß und stellen daher eine Brandgefahr dar. LED-Lampen erzeugen jedoch viel weniger Wärme und sorgen dadurch für eine deutlich geringere Brandgefahr. Außerdem kann mit ihnen bis zu 90% mehr Strom gespart werden und auch ihre Lebensdauer ist sehr viel länger als die von Glühlampen.
10. Mythos: Stromanbieter müssen nicht kennzeichnen, woher ihr Strom kommt
Auch diese Annahme stimmt nicht! Stromanbieter müssen im Rahmen der Stromkennzeichnung darüber informieren, woher ihr Strommix stammt. Je nach gewähltem Strom unterscheidet sich der Preis pro Kilowattstunde nämlich deutlich.
Fazit
Fehlerhafte Annahmen über Strom können zu einem ineffizienten Energieverbrauch und falschen Vorstellungen zur Energieversorgung führen. Daher ist es wichtig, sich über den aktuellen Stand der Technik und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu informieren. So können fundierte Entscheidungen im eigenen Haushalt getroffen werden!
Wenn ihr noch mehr über elektrotechnische Themen erfahren möchtet, schaut auch gerne bei unseren anderen Blogbeiträgen vorbei!
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