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Spannende News zu Themen wie Digitalisierung, Technische Gebäudeausrüstung, Elektroplanung, BIM und vielen mehr.

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Wie sieht die Elektroplanung in 20 Jahren aus?

Die Elektroplanung ist seit jeher ein Spiegel technologischer Entwicklungen. Wo früher Kabel, Schalter und Sicherungen im Vordergrund standen, geht es heute längst um intelligente Systeme, vernetzte Gebäude und nachhaltige Energiekonzepte. Doch wie wird sich dieser Bereich in den nächsten 20 Jahren weiterentwickeln? Die Kombination aus Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und erneuerbaren Energien wird die Elektroplanung bis 2045 grundlegend verändern – sowohl in der Technik als auch in den Anforderungen an die Planer selbst.


Elektroplanung in der Zukunft
Elektroplanung in der Zukunft

Technologische Trends der Zukunft


Die nächsten 20 Jahre werden von technischen Innovationen geprägt sein, die die Elektroplanung grundlegend verändern. Bereits heute sind Ansätze wie digitale Bauprozesse oder smarte Energiesteuerung im Einsatz, doch in Zukunft werden sie zum Standard gehören. Besonders vier Entwicklungen stechen hervor: Digitalisierung, künstliche Intelligenz, intelligente Energienetze und neue Technologien für Energieübertragung und Speicherung.


Digitalisierung & BIM

  • Planung und Ausführung verschmelzen in einem vollständig digitalen Prozess

  • digitale Zwillinge von Gebäuden ermöglichen nicht nur eine präzise Bauplanung, sondern auch eine kontinuierliche Optimierung während des gesamten Lebenszyklus


Künstliche Intelligenz (KI)

  • KI-Systeme unterstützen den Planungsprozess, indem sie Kabelwege, Netzwerke und Energieflüsse automatisch berechnen

  • Fehler können bereits in der Entwurfsphase erkannt und behoben werden, bevor sie auf der Baustelle entstehen

  • die Rolle des Menschen verschiebt sich von der reinen Berechnung hin zur übergeordneten Kontrolle und Bewertung


Smart Grids & Energiemanagement

  • Gebäude werden aktive Teilnehmer im Stromnetz und nicht nur Verbraucher

  • überschüssige Energie aus Photovoltaik oder Speichern kann ins Netz zurückgespeist werden

  • intelligente Steuerungen sorgen dafür, dass Stromverbrauch, Speicherung und Abgabe flexibel gesteuert werden können


Neue Materialien & Technologien

  • Fortschritte in der Energiespeicherung, etwa durch Feststoffbatterien, erhöhen die Unabhängigkeit von zentralen Netzen

  • Forschung an kabelloser Energieübertragung könnte künftig Installationen vereinfachen und neue Konzepte ermöglichen

  • innovative Materialien machen Installationen effizienter und langlebiger



Nachhaltigkeit als Treiber


Der Klimawandel und steigende Energiekosten machen Nachhaltigkeit zu einem der wichtigsten Faktoren in der zukünftigen Elektroplanung. Gebäude sollen nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern im Idealfall selbst Strom produzieren und sich in nachhaltige Quartierskonzepte einfügen. Für Elektroplaner bedeutet das: Sie müssen Systeme denken, die weit über klassische Stromversorgung hinausgehen.


Integration erneuerbarer Energien

  • Photovoltaik auf Dächern und in Fassaden

  • Kleinwindanlagen oder geothermische Systeme ergänzen die Energieversorgung

  • Gebäude entwickeln sich zu Plusenergiehäusern, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen


Energieautarke Konzepte

  • Stromspeicher machen Gebäude unabhängiger vom Netz

  • intelligente Energiemanagementsysteme gleichen Verbrauchsspitzen aus

  • Überschüsse können ins Smart Grid eingespeist oder mit Nachbarn geteilt werden


Nachhaltige Materialien und Kreislaufwirtschaft

  • Kabel und Installationssysteme werden recyclingfähig entwickelt

  • ressourcenschonende Fertigung und Wiederverwertbarkeit werden zum Standard



Die Rolle des Elektroplaners im Jahr 2045


Die Aufgaben von Elektroplanern werden sich grundlegend verändern. Anstatt nur Schaltpläne zu zeichnen oder Stromkreise zu berechnen, übernehmen sie die Rolle von Energie- und Datenmanagern. Sie sind die Schnittstelle zwischen Architektur, IT, Energiemanagement und Nutzeranforderungen.


Ein Elektroplaner im Jahr 2045 arbeitet täglich mit KI-gestützten Assistenten zusammen. Diese schlagen Lösungen vor, berechnen optimale Energiekonzepte und entwerfen digitale Modelle. Doch die Verantwortung bleibt beim Menschen: Es ist die Aufgabe des Planers, Entscheidungen zu validieren, Prioritäten zu setzen und die Sicherheit der Systeme zu gewährleisten.


Bereits jetzt gibt es KI-gestützte Tools, z.B. Celus und Diode Computers, welche wiederkehrende Designaufgaben übernehmen können, von Schaltplänen bis zu Leiterplatten und dabei enorm Zeit und Ressourcen sparen.


Neben technischem Wissen wird ein neues Kompetenzspektrum notwendig. Kenntnisse in IT-Sicherheit, Datenmanagement und Automatisierung sind unverzichtbar. Denn ein Gebäude ist nicht mehr nur ein Bauwerk – es ist ein hochkomplexes, vernetztes System.



Herausforderungen auf dem Weg dahin


Natürlich bringt dieser Wandel nicht nur Vorteile. Mit der zunehmenden Vernetzung wächst auch das Risiko von Cyberangriffen. Elektroplaner müssen sich daher stärker mit Datenschutz und IT-Sicherheit befassen. Ebenso besteht die Gefahr, dass eine zu große Abhängigkeit von Software und KI entsteht. Fehlerhafte Daten oder Systemausfälle könnten schwerwiegende Folgen haben, wenn keine fachliche Kontrolle erfolgt.


Darüber hinaus steigt die Komplexität der Systeme. Unterschiedliche Hersteller, Technologien und Standards müssen nahtlos zusammenarbeiten – eine Aufgabe, die nicht trivial ist. Hinzu kommt der Fachkräftemangel: Schon heute fehlt es an qualifizierten Elektroplanern, und in Zukunft werden noch mehr Spezialisten mit erweiterten Fähigkeiten benötigt. Ausbildung und Weiterbildung müssen sich daher schnell anpassen, um den Anforderungen gerecht zu werden.



Vision: Ein Bauprojekt im Jahr 2045


Stellen wir uns ein typisches Bauprojekt in 20 Jahren vor:


  • der Architekt erstellt ein 3D-Modell im BIM-System

  • die KI analysiert automatisch den Energiebedarf, plant Leitungsführungen und schlägt nachhaltige Materialien vor

  • der Elektroplaner prüft die Vorschläge, optimiert kritische Stellen und achtet auf Sicherheitsaspekte

  • das Gebäude wird mit PV-Fassaden, integrierten Speichern und einem smarten Energiemanagement ausgestattet

  • nach der Fertigstellung sorgt ein digitaler Zwilling dafür, dass Betrieb und Wartung kontinuierlich überwacht und angepasst werden



Fazit


Die Elektroplanung in 20 Jahren wird nicht mehr mit der heutigen vergleichbar sein. Sie wird digitaler, intelligenter und nachhaltiger – und gleichzeitig anspruchsvoller. Künstliche Intelligenz, Smart Grids und erneuerbare Energien werden zentrale Rollen spielen.


Für Elektroplaner bedeutet das mehr Verantwortung, aber auch spannende neue Chancen. Wer sich auf diese Veränderungen einlässt, wird nicht nur zum Planer von Stromkreisen, sondern zum Gestalter einer vernetzten und nachhaltigen Zukunft.

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