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Beleuchtungsplanung in Gebäuden – Das muss beachtet werden!

Die Beleuchtung eines Raums oder eines Gebäudes spielt eine wesentliche Rolle für Komfort, Produktivität und Sicherheit. Doch hinter einer gut durchdachten Lichtinstallation steckt weit mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag. In der Elektroplanung geht es bei der Beleuchtungsplanung nicht nur um die Auswahl von Leuchten. Eine gezielte Planung berücksichtigt Aspekte wie Energieeffizienz, Lichtverteilung und Nutzerbedürfnisse. Dieser Beitrag beleuchtet, worauf es bei der professionellen Beleuchtungsplanung ankommt und wie sie zu einer optimalen Raumatmosphäre beitragen kann.



Grundlagen der Beleuchtungsplanung in der Elektroplanung


Die Beleuchtungsplanung ist ein zentraler Bestandteil der Elektroplanung und umfasst viele wichtige Aspekte, die zu einer optimalen Lichtlösung führen. Das Ziel ist es, eine ausgewogene und bedarfsgerechte Beleuchtung für alle Räume und Außenbereiche zu schaffen. Dabei spielen folgende Aspekte eine wesentliche Rolle:



Lichtbedarf und Nutzung


Eine der ersten Fragen in der Beleuchtungsplanung ist die Art der Nutzung des Raumes. Unterschiedliche Anwendungen erfordern unterschiedliche Beleuchtungsarten. Arbeitsräume, wie Büros oder Werkstätten, benötigen eine helle und gleichmäßige Beleuchtung, die das Auge entlastet und die Konzentration fördert. Wohnräume hingegen erfordern oft eine flexible Beleuchtung, die je nach Tageszeit und Stimmung angepasst werden kann. Hierbei wird häufig mit einer Kombination aus direktem und indirektem Licht gearbeitet.


Beleuchtungsstärke und Lichtverteilung


Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux, gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche trifft. Je nach Raumnutzung gibt es empfohlene Werte für die Beleuchtungsstärke, um ein angenehmes und sicheres Umfeld zu gewährleisten. Gleichzeitig ist die eine gleichmäßige Lichtverteilung wichtig, um Schattenbildung und Blendeffekte zu vermeiden.


  • Büroräume: Für allgemeine Büroarbeitsplätze wird eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux vorgeschrieben. Dieser Wert sorgt für eine ausreichende Helligkeit, um produktiv und konzentriert arbeiten zu können, ohne die Augen zu belasten. An speziellen Arbeitsplätzen, die eine höhere Präzision erfordern (z. B. technische Zeichnungen), kann eine höhere Beleuchtungsstärke notwendig sein, oft bis zu 750 Lux.

  • Wohnräume: hier variiert die empfohlene Beleuchtungsstärke je nach Raum und Nutzung (Wohnzimmer 100 bis 300 Lux; Küche 300-500 Lux; Schlafzimmer 100 bis 150 Lux; Badezimmer 300 bis 500 Lux)


Farbtemperatur und Farbwiedergabe


Neben der Helligkeit spielt auch die Lichtfarbe eine wichtige Rolle. Diese wird durch die Farbtemperatur in Kelvin angegeben. Warmweißes Licht (ca. 2.700 bis 3.000 Kelvin) schafft eine gemütliche Atmosphäre und eignet sich gut für Wohnräume, während neutralweißes oder tageslichtähnliches Licht (ca. 4.000 bis 6.500 Kelvin) für Arbeitsbereiche ideal ist. Eine hohe Farbwiedergabe (CRI) sorgt zudem dafür, dass Farben unter dem Licht möglichst naturgetreu erscheinen.


Energieeffizienz und Nachhaltigkeit


Die Wahl der richtigen Leuchtmittel hat einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch und die Betriebskosten. LEDs bieten nicht nur eine hohe Lebensdauer, sondern auch eine hohe Energieeffizienz, was sie zur bevorzugten Wahl in modernen Elektroplanungen macht. Eine nachhaltige Beleuchtungsplanung berücksichtigt darüber hinaus die Nutzung von Bewegungs- und Tageslichtsensoren, um den Energieverbrauch weiter zu optimieren.


Normen und Richtlinien


Die Einhaltung von Normen und Richtlinien ist in der Elektroplanung unerlässlich. In Deutschland gibt es verschiedene Vorschriften, wie die DIN EN 12464-1 für die Beleuchtung von Arbeitsstätten, die sicherstellen, dass Beleuchtungsanlagen den erforderlichen Standards entsprechen. Diese Normen regeln unter anderem Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke, Blendfreiheit und Farbtemperatur für verschiedene Anwendungsbereiche.


Wie hell sollte es in jeden Raum sein?
Beleuchtungsplanung

Welche Leuchtenarten gibt es?


Deckenleuchten

  • Einbauleuchten (Downlights): diese Leuchten sind in die Decke eingelassen und bieten eine flache, unauffällige Beleuchtung. Sie eignen sich besonders für Bereiche, in denen eine gleichmäßige Ausleuchtung benötigt wird, wie Flure, Büros oder Badezimmer

  • Pendelleuchten: hängen von der Decke und bieten direktes Licht, oft über Tischen, Theken oder Arbeitsflächen

  • Anbauleuchten: werden direkt an die Decke montiert und sind oft in Fluren, Treppenhäusern oder Garagen zu finden


Wandleuchten

  • Up- und Downlights: diese Leuchten strahlen Licht nach oben, unten oder in beide Richtungen ab, sie sind dekorativ und werden oft in Wohnräumen oder Fluren eingesetzt

  • Wandleuchten mit indirektem Licht: diese Lampen beleuchten Wände und schaffen ein weiches, atmosphärisches Licht


Steh- und Tischleuchten

  • Stehleuchten: freistehende Leuchten, die flexibel im Raum positioniert werden können. Sie bieten sowohl direktes als auch indirektes Licht und werden oft in Wohnzimmern verwendet

  • Tischleuchten: kleinere Lampen, die auf Tischen, Schreibtischen oder Nachttischen platziert werden und eine fokussierte Lichtquelle bieten


Akzent- und Effektleuchten

  • LED-Stripes: flexible Lichtbänder, die zur Akzentbeleuchtung in Möbeln, Nischen oder an Wänden genutzt werden

  • Spotlights: diese Leuchten bieten gerichtetes Licht und eignen sich für die Hervorhebung bestimmter Bereiche oder Objekte (z. B. Kunstwerke, Regale)


Außenleuchten

  • Wegeleuchten: zur Beleuchtung von Gehwegen oder Zufahrten

  • Fassadenleuchten: werden an Wänden oder Fassaden montiert, um Gebäude von außen zu beleuchten

  • Bodeneinbauleuchten: in den Boden eingelassene Leuchten, die z. B. in Gärten oder auf Terrassen verwendet werden

  • Wegleuchten: kleine Leuchten an Wegrändern einer Zufahrt

  • Solarleuchten: Leuchten, die tagsüber Sonnenenergie speichern und nachts ohne Stromanschluss leuchten ➡️ sie sind umweltfreundlich und eignen sich gut für Wege, Gärten oder Balkone


Sicherheits- und Notbeleuchtung

  • Notleuchten: diese Leuchten schalten sich bei Stromausfall automatisch ein und beleuchten Fluchtwege.

  • Sicherheitsleuchten: oft mit Bewegungssensoren ausgestattet, dienen sie der Sicherheit und Überwachung von Außenbereichen


Sonderleuchten

  • Industrieleuchten: diese robusten Leuchten sind speziell für Fabriken, Lagerhallen oder Werkstätten konzipiert und bieten eine hohe Lichtausbeute

  • Schienenbeleuchtung: ein flexibles System, bei dem einzelne Leuchten an einer Schiene befestigt und verschoben werden können, oft in Galerien oder Geschäftsräumen verwendet



Jede dieser Leuchtenarten hat spezielle Eigenschaften und Einsatzgebiete, und ihre Auswahl hängt stark von den Anforderungen des jeweiligen Projekts ab, wie z. B. Energieeffizienz, Ästhetik und Funktionalität. Beispiele für bekannte Hersteller von Leuchten sind: Trilux, Bega, RZB.



Ablauf Planung


Der Ablauf der Beleuchtungsplanung beginnt in der Regel mit einer umfassenden Analyse der Rahmenbedingungen, die sowohl die Anforderungen des Bauherren als auch die relevanten Normen und Vorschriften berücksichtigt. Zunächst ermittelt der Planer gemeinsam mit dem Bauherren die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche. Hierzu gehören die Nutzung der Räume, ästhetische Vorlieben, Energieeffizienzanforderungen und Budgetvorgaben. Auch besondere Anforderungen, wie zum Beispiel die Integration von Smart-Home-Systemen oder die Nutzung von Tageslicht, werden frühzeitig in die Planung einbezogen.


Parallel dazu müssen die geltenden Normen und Richtlinien beachtet werden. In Deutschland sind das insbesondere DIN-Normen, wie die bereits genannte DIN EN 12464-1, die die Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke, Blendfreiheit und Lichtverteilung festlegt. Diese Normen stellen sicher, dass die Beleuchtung nicht nur den funktionalen Anforderungen gerecht wird, sondern auch gesundheitliche Aspekte wie die Vermeidung von Überanstrengung der Augen und Unfällen berücksichtigt. Außerdem hängt die Auswahl der Leuchtenart stark von den Vorgaben und der Beschaffenheit des Bauwerkes ab. Je nach Deckenhöhe wird zum Beispiel entschieden ob die Lampen abgehängt angebracht werden oder an der Decke anliegen.


Auf dieser Grundlage erstellt der Planer eine Bemusterung, die sowohl die technischen als auch die gestalterischen Vorgaben umsetzt und dabei die gesetzlichen Bestimmungen einhält. Sobald das Feedback des Bauherren hierzu positiv ist, kann mit der aktiven Beleuchtungsplanung begonnen werden.



Speiseraum Modell

Beleuchtungsberechnung



Fazit


Die Beleuchtungsplanung geht weit über die bloße Installation von Leuchten hinaus und erfordert die Berücksichtigung von Faktoren wie Lichtintensität, Energieeffizienz, Raumaufteilung und ästhetische Gestaltung. Ob für Wohnräume, Büros oder Außenbereiche – die richtige Beleuchtung kann nicht nur den Komfort und die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Architektur und das Design eines Raumes optimal zur Geltung bringen. Mit modernen Technologien wie LED und intelligenten Steuerungssystemen lassen sich zudem nachhaltige und flexible Beleuchtungslösungen realisieren.


Eine gute Kommunikation zwischen der Elektroplanung und Architekten sorgt dafür, dass einerseits das Design ideal zur Geltung kommt, aber auch dass die Nutzung der Räume mit der geplanten Beleuchtung optimal übereinstimmen. 

 

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