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9 Leistungsphasen der Elektroplanung


Elektroplanung ist ein wichtiger Teil der Gebäudeplanung und umfasst die Planung, Installation und Wartung von elektrischen Systemen. Um sicherzustellen, dass alle Anforderungen an die Elektroinstallationen erfüllt werden, gibt es 9 Leistungsphasen, die bei der Elektroplanung durchlaufen werden. Diese werden in der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) detailliert beschrieben. In diesem Blogbeitrag werden wir diese neun Leistungsphasen näher betrachten und dir erklären, was in jeder Phase passiert.





Phase 1: Grundlagenermittlung


In dieser Phase werden die Anforderungen der Kund:innen ermittelt und die Grundlagen für die Elektroplanung festgelegt. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse und Erwartungen der Kund:innen zu verstehen und zu definieren, was die Elektroinstallationen leisten müssen.


Die Grundlagenermittlung umfasst unter anderem die Ermittlung der Anforderungen an die Energieversorgung, die Beleuchtung, die Steuerung, die Sicherheit und andere Aspekte der Elektroinstallationen. Dabei werden auch relevante Normen und Vorschriften berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die Elektroinstallationen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.


Um die Anforderungen der Kund:innen zu ermitteln, werden in der Regel mehrere Gespräche mit diesen geführt. Dabei werden die Anforderungen im Detail besprochen und gegebenenfalls Missverständnisse ausgeräumt. Auch die räumlichen Gegebenheiten des Gebäudes werden in die Überlegungen einbezogen, um die Elektroinstallationen optimal zu planen.


Die Ergebnisse der Grundlagenermittlung werden in einem Bericht zusammengefasst, der die Anforderungen und Grundlagen für die weiteren Leistungsphasen der Elektroplanung festhält. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die nächsten Schritte der Elektroplanung und helfen dabei, die Elektroinstallationen optimal an die Bedürfnisse der Kund:innen anzupassen.



Phase 2: Vorplanung


In dieser Phase werden verschiedene Optionen für die Elektroinstallationen geprüft und bewertet. Dabei werden Konzepte für die Elektroinstallationen entwickelt und mögliche Risiken identifiziert. Das Ziel der Vorplanung ist es, eine Basis für die Entscheidung der Kund:innen zu schaffen und eine optimale Lösung für die Elektroinstallationen zu entwickeln.


Zunächst werden in der Vorplanung mögliche Lösungen für die Elektroinstallationen identifiziert. Dabei werden die Ergebnisse der Grundlagenermittlung berücksichtigt. Es wird geprüft, welche Anforderungen an die Energieversorgung, Beleuchtung, Steuerung, Sicherheit und andere Aspekte der Elektroinstallationen erfüllt werden müssen. Dabei werden auch verschiedene Szenarien und Konfigurationen betrachtet.


In der Vorplanung werden auch mögliche Risiken identifiziert. Dabei wird untersucht, welche Risiken bei der Umsetzung der Elektroinstallationen auftreten können und wie diese vermieden oder minimiert werden können. Es wird geprüft, ob die vorgeschlagenen Lösungen aus technischer und wirtschaftlicher Sicht realisierbar sind. In der Vorplanung erstellen wir zum ersten Mal ein grobes BIM-Modell zur Koordinierung mit den Planungsbeteiligten.


Die Ergebnisse der Vorplanung werden in einem Bericht zusammengefasst, der den Kund:innen präsentiert wird. Dieser Bericht enthält eine Bewertung der verschiedenen Lösungen, einschließlich Vor- und Nachteilen. Auf der Grundlage dieser Bewertung können Entscheidungen über die weitere Planung und Umsetzung der Elektroinstallationen getroffen werden.



Phase 3: Entwurfsplanung


In dieser Phase werden die Ergebnisse der Vorplanung weiter verfeinert und in konkrete Entwürfe umgesetzt. Ziel der Entwurfsplanung ist es, die technischen Details der Elektroinstallationen festzulegen und eine detaillierte Planung dieser zu erstellen.


In der Entwurfsplanung werden die verschiedenen Komponenten der Elektroinstallationen, wie zum Beispiel Schaltanlagen, Kabel und Leitungen, Steckdosen, Beleuchtung und Sicherheitseinrichtungen, genau geplant und dimensioniert. Dabei wird auch die Anordnung der Komponenten in den Räumen festgelegt. Der Entwurf der Elektroinstallationen wird so gestaltet, dass eine optimale Funktionalität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit gewährleistet werden kann.


In dieser Phase werden auch die Pläne für die Verkabelung und die Schaltschränke erstellt. Die Elektroinstallationen werden so geplant, dass eine einfache Wartung und Reparatur möglich ist. Dabei werden auch die Anforderungen an die Gebäudesystemtechnik berücksichtigt.


Wir verfeinern in dieser Phase unser BIM-Modell, sodass zum Abschluss der Leistungsphase 3 ein Elektromodell mit sämtlichen Komponenten zur Verfügung steht. Eine automatische Kollisionsprüfung mit den Fachmodellen der Planungspartner ermöglicht einen reibungslosen Planungsablauf.


Ein wichtiger Aspekt der Entwurfsplanung ist die Einhaltung von Normen und Vorschriften. Die Elektroinstallationen müssen den geltenden Normen und Vorschriften entsprechen. Deshalb wird geprüft, ob die Elektroinstallationen den Anforderungen der Normen und Vorschriften entsprechen.


Die Ergebnisse der Entwurfsplanung werden in einem Bericht zusammengefasst, der eine detaillierte Beschreibung der Elektroinstallationen enthält. Der Bericht enthält auch Pläne und Zeichnungen, die eine visuelle Darstellung der Elektroinstallationen ermöglichen.



Phase 4: Genehmigungsplanung


In dieser Phase werden die Entwurfspläne der Elektroinstallationen von den zuständigen Behörden und Genehmigungsinstanzen geprüft und genehmigt. Ziel der Genehmigungsplanung ist sicherzustellen, dass die Elektroinstallationen den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen entsprechen und eine ordnungsgemäße Umsetzung gewährleistet ist.


Zunächst werden alle erforderlichen Unterlagen für die Genehmigung der Elektroinstallationen zusammengestellt. Dazu gehören unter anderem der detaillierte Entwurfsplan, die technischen Spezifikationen der Komponenten, die Genehmigungsnachweise für die verwendeten Materialien und die Antragsformulare für die erforderlichen Genehmigungen.


Anschließend werden die Unterlagen bei den zuständigen Behörden und Genehmigungsinstanzen eingereicht. Diese prüfen die Unterlagen auf Vollständigkeit und Richtigkeit und führen gegebenenfalls weitere Prüfungen durch. Die Genehmigungsinstanzen stellen sicher, dass die Elektroinstallationen den geltenden Vorschriften und Normen entsprechen und keine Gefahren für die Nutzer:innen des Gebäudes darstellen.



Phase 5: Ausführungsplanung


In dieser Phase werden die Entwurfspläne der Elektroinstallationen in detaillierte Ausführungspläne umgesetzt, die als Grundlage für die Realisierung der Elektroinstallationen dienen.


Zunächst werden alle erforderlichen Komponenten und Materialien für die Elektroinstallationen spezifiziert und ausgewählt. Dabei werden die Anforderungen an die Elektroinstallationen, wie zum Beispiel die benötigte Stromstärke, die Netzwerkkapazität oder die erforderliche Beleuchtung, berücksichtigt. Anschließend werden die einzelnen Komponenten und Materialien in den Ausführungsplänen detailliert dargestellt.


Die Ausführungspläne enthalten detaillierte Angaben zur Verlegung der Kabel und Leitungen, zur Anordnung der Schalt- und Verteilerkästen sowie zur Platzierung von Steckdosen, Schaltern und anderen elektrischen Geräten. Dabei werden auch die Anschlüsse an das öffentliche Stromnetz sowie die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt.


In dieser Phase wird unser BIM-Modell weiter verfeinert und bildet ein realitätsnahes Abbild der geplanten elektrotechnischen Anlagen ab. Dieses Modell dient einer Visualisierung und Koordinierung der geplanten Leistungen und ermöglicht es auf Augenhöhe mit allen Beteiligten zu kommunizieren.


Die Ausführungspläne dienen als Grundlage für die Umsetzung der Elektroinstallationen durch den Elektrofachbetrieb. Es ist wichtig, dass die Ausführungspläne präzise und vollständig sind, um eine ordnungsgemäße Umsetzung der Elektroinstallationen sicherzustellen und mögliche Fehler oder Mängel zu vermeiden.


In der Ausführungsplanung ist auch die Koordination mit anderen Gewerken und Planer:innen wichtig, um eine reibungslose Integration der Elektroinstallationen in das Gesamtkonzept des Gebäudes zu gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise die Abstimmung mit den Sanitär- und Heizungsinstallateur:innen sowie mit den Architekt:innen und Bauingenieur:innen.



Phase 6: Vorbereitung der Vergabe


In dieser Phase werden alle erforderlichen Unterlagen und Dokumente zusammengestellt, um die Elektroinstallationen auszuschreiben und an geeignete Elektrofachbetriebe zu vergeben.


Zu den Aufgaben der Vorbereitung der Vergabe gehören unter anderem die Erstellung von Leistungsverzeichnissen, die Beschreibung der auszuführenden Elektroinstallationen, sowie die Festlegung von Qualitätsanforderungen und Terminen. Es müssen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und Normen berücksichtigt werden.


Auf Grundlage des BIM-Modells werden automatisiert Massen und Kosten ermittelt. Diese bilden das Grundgerüst des sogenannten Leistungsverzeichnisses.


Das Leistungsverzeichnis enthält eine detaillierte Beschreibung der auszuführenden Elektroinstallationen, einschließlich der Anzahl, Art und Größe der benötigten Komponenten. Es stellt sicher, dass alle Angebote der Elektrofachbetriebe vergleichbar sind und alle Anforderungen erfüllen.


In der Vorbereitung der Vergabe werden auch die Kriterien festgelegt, die bei der Auswahl der Elektrofachbetriebe berücksichtigt werden sollen. Dazu gehört zum Beispiel die Erfahrung, die Qualifikationen und Referenzen der Elektrofachbetriebe sowie die Angebotspreise.



Phase 7: Mitwirkung bei der Vergabe


In dieser Phase unterstützt der/die Elektroplaner:in den/die Bauherr:in oder das ausführende Unternehmen bei der Auswertung der Angebote und der Auswahl des geeigneten Elektrofachbetriebs.


Zu den Aufgaben des/der Elektroplaner:in gehört es, die eingereichten Angebote auf Übereinstimmung mit den Leistungsverzeichnissen und den Qualitätsanforderungen zu überprüfen. Der/Die Elektroplaner:in unterstützt bei der Bewertung der Angebote und bei der Auswahl des besten Elektrofachbetriebs.


Zur Bewertung der Angebote werden Kriterien wie Preis, Qualität, Termineinhaltung und Erfahrung des Elektrofachbetriebs berücksichtigt. Der/Die Elektroplaner:in prüft auch die Qualifikationen und Referenzen der Bieter:innen, um sicherzustellen, dass der ausgewählte Elektrofachbetrieb über ausreichende Erfahrung und Kompetenz verfügt, um die Elektroinstallationen fachgerecht auszuführen.


Nach der Auswahl des Elektrofachbetriebs unterstützt der/die Elektroplaner:in bei der Erstellung des Vertrags und der Klärung von offenen Fragen. Er/Sie sorgt dafür, dass alle Vertragsbedingungen und -anforderungen korrekt und vollständig sind.



Phase 8: Objektüberwachung


In dieser Phase überwacht der/die Elektroplaner:in die Umsetzung der Elektroinstallationen durch den ausgewählten Elektrofachbetrieb und stellt sicher, dass die Arbeiten gemäß den Anforderungen und Qualitätsstandards ausgeführt werden.


Zu den Aufgaben des/der Elektroplaner:in während der Objektüberwachung gehört es, den Fortschritt der Arbeiten zu überwachen, den Elektrofachbetrieb zu beraten und bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. Der/Die Elektroplaner:in prüft auch regelmäßig die Qualität der ausgeführten Elektroinstallationen, um sicherzustellen, dass diese den Anforderungen entsprechen.


Das BIM-Modell dient in dieser Phase als Qualitätswerkzeug. Das Modell kann tagesaktuell mit dem Bautenstand abgeglichen werden. So werden Ungenauigkeiten oder Unklarheiten schnell ersichtlich und können gemeinsam abgestellt werden.


Im Rahmen der Bauüberwachung werden Bautagesberichte zum aktuellen Bauablauf erstellt.


Im Rahmen der Objektüberwachung koordiniert der/die Elektroplaner:in auch die Zusammenarbeit zwischen dem Elektrofachbetrieb und anderen am Bau beteiligten Unternehmen. Er/Sie stellt sicher, dass die Elektroinstallationen termingerecht ausgeführt werden und dass sich keine Verzögerungen ergeben, die den Gesamtprojektplan gefährden.


Der/Die Elektroplaner:in führt auch Abnahmen und Prüfungen durch, um sicherzustellen, dass die Elektroinstallationen den Anforderungen und Qualitätsstandards entsprechen. Er/Sie dokumentiert die Ergebnisse und stellt sicher, dass alle relevanten Dokumente und Nachweise ordnungsgemäß archiviert werden.



Phase 9: Objektbetreuung


Die neunte und letzte Leistungsphase der Elektroplanung ist die Objektbetreuung und Dokumentation. In dieser Phase übernimmt der/die Elektroplaner:in die Verantwortung für die Dokumentation der Elektroinstallationen und unterstützt den/die Bauherr:in bei der Betreuung der Anlage nach Fertigstellung.


Zu den Aufgaben des/der Elektroplaner:in während der Objektbetreuung gehört es, Gewährleistungsansprüche gegenüber den ausführenden Unternehmen geltend zu machen. Vor Ablauf der Verjährungsfrist (in der Regel 4 Jahre nach Abnahme der Leistung) wird eine separate Ortsbesichtigung zur eventuellen Mängelfeststellung durchgeführt.



Fazit


Die neun Leistungsphasen der Elektroplanung sind ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Umsetzung von Elektroprojekten. Die Planung und Umsetzung von Elektroinstallationen erfordern ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und Erfahrung, um ein qualitativ hochwertiges und sicheres Ergebnis zu erzielen.


Sie bieten der Elektroplanung eine systematische und strukturierte Vorgehensweise, um Elektroprojekte effizient und erfolgreich zu realisieren. Von der Bestandsaufnahme über die Planung und Ausführung bis hin zur Dokumentation und Abnahme – jede Phase erfordert eine sorgfältige und präzise Planung und Umsetzung.


Die Einhaltung der neun Leistungsphasen der Elektroplanung gewährleistet, dass die Elektroinstallationen sicher, zuverlässig und qualitativ hochwertig sind. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung reduziert das Risiko von Mängeln und Fehlern und minimiert potenzielle Gefahrenquellen.


Durch die Einbindung eines/einer erfahrenen Elektroplaner:in kann die Umsetzung von Elektroprojekten effektiv und zeitnah erfolgen. Die Investition in eine professionelle Elektroplanung und Umsetzung zahlt sich langfristig aus, indem sie die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Elektroinstallationen gewährleistet und somit potenzielle Risiken minimiert.

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