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Welche Elektroarbeiten darf ich selbst machen und welche nicht?

Wer sein Zuhause renoviert oder umbaut, möchte oft selbst mit anpacken und das gilt auch für die Elektroinstallation. Schließlich lassen sich durch Eigenleistung einige Kosten sparen. Doch beim Thema Strom ist Vorsicht geboten: Ein falscher Handgriff kann nicht nur teuer, sondern lebensgefährlich sein.


Dieser Beitrag zeigt dir, welche Elektroarbeiten du selbst ausführen darfst, wo zwingend ein Fachmann ranmuss und wie du dich rechtlich und sicher auf der sicheren Seite bleibst.


Heimwerker
Welche Elektroarbeiten darf ich selbst machen und welche nicht?

Rechtlicher Rahmen: Was das Gesetz erlaubt und was nicht


In Deutschland ist der Umgang mit elektrischen Anlagen klar geregelt. Die wichtigste Grundlage ist die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV).


§13 NAV: „Arbeiten an elektrischen Anlagen, die mit dem Stromnetz des Netzbetreibers verbunden sind, dürfen nur durch ein in das Installateurverzeichnis eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden.“


Das bedeutet:


Nur zugelassene Elektrofachbetriebe dürfen an die Hausinstallation angeschlossene Systeme verändern, erweitern oder anschließen.


Wer dagegen verstößt, riskiert:


  • den Verlust des Versicherungsschutzes,

  • Haftungsprobleme bei Unfällen oder Bränden,

  • und in gravierenden Fällen Bußgelder oder strafrechtliche Folgen.



Diese Elektroarbeiten dürfen selbst durchgeführt werden


Es gibt durchaus Arbeiten, die auch Heimwerker sicher und legal übernehmen dürfen – vorausgesetzt, sie wissen, was sie tun und beachten grundlegende Sicherheitsregeln.


Erlaubte Tätigkeiten im Haushalt:


  • Leuchtmittel austauschen: Glühbirnen, Halogenlampen oder LEDs wechseln.

  • Abdeckungen von Steckdosen und Schaltern austauschen: Nur, wenn keine elektrischen Anschlüsse geöffnet werden.

  • Verlängerungskabel oder Mehrfachsteckdosen selbst montieren: Mit funktionsgeprüften Materialien und sicherem Umgang.

  • Lampen anschließen: Wenn ein Stromanschluss vorhanden ist und du keine festen Leitungen veränderst.

  • Kleinspannungsanlagen installieren: z. B. batteriebetriebene Geräte, Türklingeln oder Smart-Home-Komponenten, die per Funk arbeiten.

  • Vorarbeiten leisten: Schlitze stemmen oder Leerrohre verlegen, die eigentliche Verkabelung übernimmt dann der Elektriker.


Praxis-Tipp:


Vor jeder Arbeit unbedingt die Sicherung ausschalten und mit einem zweipoligen Spannungsprüfer kontrollieren, ob wirklich keine Spannung mehr anliegt!



Diese Arbeiten gehören in die Hände eines Elektrofachbetriebs


Sobald eine Arbeit das 230-Volt- oder 400-Volt-Netz betrifft, ist Schluss mit Eigenleistung.


Verbotene oder fachpflichtige Elektroarbeiten:


  • Anschluss neuer Steckdosen, Schalter oder Leuchten an bestehende Stromkreise

  • Installation oder Erweiterung von Leitungen (Unterputz oder Aufputz)

  • Arbeiten am Sicherungskasten oder Zählerschrank

  • Anschluss von Elektroherden, Durchlauferhitzern oder Wallboxen

  • Installation von Fehlerstromschutzschaltern (FI/RCD)

  • Isolations- und Schutzleiterprüfungen nach DIN VDE 0100


Warum das wichtig ist:


  • Lebensgefahr durch Stromschlag bei falscher Verdrahtung

  • Brandrisiko durch Überlastung oder lockere Kontakte

  • Versicherungsschutz erlischt, wenn nachgewiesen wird, dass Arbeiten unsachgemäß ausgeführt wurden



Grauzonen: Was ist erlaubt und wo wird’s kritisch?


Gerade beim Thema Smart Home oder Renovierungsvorbereitung verschwimmen die Grenzen oft.


Beispiele:


Lampenmontage:

✅ Eine vorhandene Deckenleitung mit Lüsterklemme anzuschließen, ist erlaubt.

❌ Neue Leitung zu legen oder Stromkreis zu verändern, ist verboten.


Smart-Home-Steckdosen und Schalter:

✅WLAN- oder Funksteckdosen, die in normale Steckdosen eingesteckt werden, sind unbedenklich.

❌Feste Unterputz-Module, die in den Stromkreis integriert werden, dürfen nur Elektriker anschließen.


Eigenleistung bei Neubauten:

✅ Schlitze stemmen, Dosen setzen, Rohre legen – in Absprache mit dem Elektriker.

❌ Kabel ziehen oder anklemmen – nur vom Fachbetrieb.


Faustregel:

Alles, was eine Verbindung zum 230V-Stromnetz hat, gehört in die Hände eines Profis.



Sicherheit geht vor: So arbeitest du verantwortungsvoll


Auch bei erlaubten Arbeiten gilt: Sicherheit steht immer an erster Stelle.


Wichtige Grundregeln:


  • Stromkreis immer freischalten (Sicherung raus)

  • Spannungsfreiheit prüfen & niemals auf gut Glück arbeiten

  • Nur geprüftes Werkzeug und zugelassene Materialien verwenden

  • Keine Arbeiten unter Zeitdruck oder bei schlechter Beleuchtung

  • Abnahme durch den Elektriker: Wenn Sie Eigenleistungen (z. B. Leitungswege) erbringen, lassen Sie die Anlage abschließend prüfen und dokumentieren


Tipp für Bauherren:


Eine gute Zusammenarbeit zwischen Heimwerker und Elektrofachbetrieb kann Zeit und Geld sparen.


Viele Elektriker bieten an, dass du die vorbereitenden Arbeiten übernimmst und sie sie später fachgerecht anschließen und abnehmen.



Fazit: Lieber einmal mehr den Fachmann fragen


Eigenleistung ist im Elektrobereich nur in engen Grenzen erlaubt.


Alles, was mit dem Stromnetz verbunden ist, darf ausschließlich von Elektrofachkräften durchgeführt werden – zu deiner eigenen Sicherheit und der deiner Mitbewohner.


  • Kleine Arbeiten wie Lampen anschließen oder Schalterabdeckungen tauschen → okay.

  • Alles mit Netzanschluss Finger weg!

  • Bei Unsicherheit → immer den Elektriker des Vertrauens fragen.

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